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1. Lesebuch für evangelisch-lutherische Schulen - S. 271

1857 - Waldenburg : Selbstverl. G. Leo
Die Kreuzzüge. 271 hieb ihm die Hand ab, und diese fiel mit dem Schwerdte zugleich auf die Erde. Man trug Rudolf aus dem Getümmel. Als mau ihm hierauf seine abgehauene Hand zeigte, soll er seufzend zu den umstehenden Bischöfeu gesagt haben: „Dieß ist die Hand, mit welcher ich einst Heinrichen, meinem Herrn, den Eid der Treue geschworen habe." Noch jetzt wird die verdorrte Hand Rudolfs im Dom zu Merseburg den Reisenden gezeigt. Die Kreuzzüge. . Jeder Menfch, dem etwas an seiner Seligkeit gelegen ist, und der seinen Gott und Heiland, Jesum Christum, von ganzem Herzen lieb hat, hört auch gern etwas von dem Lande erzählen, in welchem der Herr nmhergewandelt ist und wohlgethan hat und gekreuzigt und begraben wurde. Das haben die Frommen schon von jeher gern gehört, und diejenigen, welche es konnten, sind schon in den frühesten Zeiten nach dem heiligen Lande gereist und haben in Gethsemane und auf Golgatha gebetet und sich des erinnert, was dort für sie geschehen ist, Nach und nach thaten es aber auch Manche, weil sie meinten, Gott werde ihnen dann gnädiger sein, als daheim, und das war nicht gut. Denn Gott will uns um Christi willen die Sünden vergeben, und nicht um einer Reise willen. Sv lange die Christen in Jerusalem herrschten, waren solche Pilger natürlich willkommen. Auch als die Araber die heilige Stadt einnahinen, wurde»! diese Wanderer immer noch freundlich behandelt. Als aber die rohen Türken Jerusalem erorberten, änderte sich das sehr. Die Pilger »vurden verlacht, verspottet, geschimpft, geschlagen. Und »venn sie in die Kirche zum heiligen Grabe geben wollten, mußte jeder von ihnen »vohl dreißig Thaler au die hab- süchtigen Türken bezahlen, gerade, »vie es noch jetzt ist. Das be trübte die Pilgrime. Wehklagend karnen sie nach Europa zurück und erzählten von den: Ia»n»ner in Jerusalem. Im Jahre 1095 kam auch der französische Einsiedler Peter von Amiens zurück, ging zum Papste U r b a n U. und sagte: „Heiliger Bater, ich komlne gerades Wegs vor» Jerusalem und habe in der heiligen Stadt großen Ianuner und Noth gesehen. Und als ich dort bitterlich darüber »veinte, erschien mir der Heiland in» Traume und forderte mich auf: „Eile in deine Heimath und »vecke die Gläubige»! auf zur Reinigung der heiligen Oerter!" Eilig kehre ich zurück und »varte nun Deiner Befehle!" „Gut, sagte der Papst, so reise umher und fordere die Menschen auf, sich zu vereinen und das heilige Grab den Ungläubigen zu entreißen!" Und nun setzte sich Peter, obwohl lahin, in grobe»n, wollenen Mönchsrvck, einen Strick

2. Lesebuch für evangelisch-lutherische Schulen - S. 282

1857 - Waldenburg : Selbstverl. G. Leo
282 Die Hussiten vor Naumburg. Die Huffiten vor Naumburg. Als die Hussiten vou Zeitz geu Naumburg zogen, rüsteten sich die Naumburger Bürger und beschlossen das Aeußerste zu wagen. Sie ließen dazu, nebst mehreren! Andern, 22 Pechsprützeu von Magdeburg kommen und waren große» Muthes. Die Hussiten kamen indeß an und lagerten sich ans einer Hohe vor der Stadt. Ein Gesandter ineldcte der Bürgerschaft, daß der Heerführer, Prokop, die Stadt von Grund aus zerstören wolle, da ihr Bischof zu Eoswitz für Huß's Tod gestimmt habe. Der Stadtrath schickte darauf ein großes, doch nur wehmüthiges, Entschuldigungsschreiben an den Anführer der Hussiten, worauf derselbe erwiederte, die Stadt habe nichts Anderes, als Feuer und Schwert zu erwarten. Aller Muth sank jetzt; die großen Worte waren in stumme Verzweiflung verwandelt; man sah nur blasse Gesichter. Es war aber ein Schlosser da, Namens Wilhelm Wolf, der stets lustige Einfälle hatte und deshalb auch in den Klöstern gern gelitten wurde. Der machte dem hohen Rath der Stadt den Vorschlag, die Kinder vom siebenten bis vierzehnten Jahre in weißen Hemden dem Feinde entgegenzusenden, und um Gnade bitten zu lassen. Der Rath nahm den Vorschlag an, und des Mittags um l Uhr versammelten siel» die Kinder vor dem Rathhau.se, 238 Knaben und 321 Mädchen. Zwei- hundert Manu Büchsenschütze» stellten sich zur Beherzigung der Kinder un- weit des Thores auf, und mit Thränen in den Augen und Zagen in den Füße» nahten sich die Kinder dem Lager. Hier stürzten sie auf ihre Kniee, hielten die Hände zum Himmel und schrieen: „Gnade, Gnade," nnterdeß die. Mütter in der Stadt sich ängstigten über de» Ausgang der Dinge. Die Hussiten aber führten die Kinder zu ihrem Kriegsoberst, der ihnen zuredete unp nach Berathschlagung mit seii-cn Hauptleuten ihnen Gnade zusicherte. Er rief auch die Feldmustk herbei, damit die Kinder darnach tanzten. Weil das anfänglich nicht recht fröhlich gehen wollte, so ließ er Wein, Kirschen, Bier und Schoten bringen, wodurch die Kinder beherzter lvurden. Er selbst setzte sich mitten unter dieselben und schickte sie Abends 7 Uhr wieder in die Stadt, mit dein Aufträge, den Eltern zu sagen, er wolle auch kein Huhn von ihnen und würde den anderen Morgen abziehen, was auch ge- schah. Es hat sich diese Rettung von Naumburg aber am 28. Juli er- eignet, und die Naumburger beschlossen, diesen Tag als ein Kinderfest all- jährlich zu begehen, an demselben die Naumburger Jugend auf ein Schoten- feld von zwet Ackern zu führen, und sie anderweitig zu bewirthen. Der Bischof bestätigte den Beschluß der Bürger, und ließ dem weisen Meister Wolf 20tt Meißnische Gülden für seinen Rath auszahlen. Harn i sch. Erfindung der Buchdruckerknnst. Wer vor 500 Jahren gern ein Buch haben wollte, mußte cs sich, wenn er's nicht kaufen konnte, selbst abschreiben, oder von Mönchen abschreiben lassen, und das kostete viel Geld, eine einzige Bibel wohl 400 bis 700 Gulden. Darum hatten damals auch nur ganz reiche Leute Bücher; arme konnten sich keine kaufen, konnten auch selten lesen. Um das Jahr 1420 kam man aber darauf, die Buchstaben einer Seite im Buche verkehrt auf ein Bpet zu schneiden, anzuschwärzen und abzudrucken. Das ging gut. Mit einem -solchem Bret voller Buchstabenforluen konnte man schnell viele 1000 Seiten

3. Lesebuch für evangelisch-lutherische Schulen - S. 73

1857 - Waldenburg : Selbstverl. G. Leo
verdammten Menschen erlöset hat, 73 Der Klaub' sieht Jesum Christum an, Der hat g'nug für uns All' gethan; Er ist der Mittler worden. Das schöne Lied des Paul von Spreiten, von welchem wir hier den ersten Vers voransetzten, jst ohngefähr im Jahr 1523 gedichtet. Dasselbe machte auf Luther, der es zuerst von einem Bettler unter seinem Fenster singen hörte, einen so tiefen Eindruck, daß er „durch diesen neuen, schönen Klang vom Evangelium bis zu Thränen gerührt ward", und das Lied, in welchem ein so leben- diges und klares Bekenntniß vom Grunde und der Natur des evan- gelischen Glaubens enthalten ist, ward bald in allen evangelischen Kirchen, durch gauz Deutschlaud, mit innigster Freude aufgenom- men. Daß indeß der Inhalt jenes trostreichen Gesanges schon vor der Reformation ein Trost der von Christi Geist ergriffenen und gerührten Menschenscelen gewesen sei, ließe sich durch viele Ge- chichten beweisen, von denen wir diesmal nur eine, aus der Leip- ziger Chronik anführen wollen: „Anno 1463 ist in Leipzig ein schreckliches Sterben gewesen, daran in und außer der Stadt über 8000 Menschen, und unter dcnselbigen allein im Panliner Kloster neun und zwanzig Menschen gestorben. Da denn ein alter Mönch, mit Namen Marti uns Drentzig, gewesen, welcher den Tag und die Stunde seines Ab- lebens zuvor gewußt, und als er vom Abt gefraget worden, wo durch er vermeinete einen gnädigen Gott zu haben, geantwortet: ' „Lieber Vater, ich weiß die Schrift nicht, sondern bin sehr unge- lehrt; doch habe ich eine Gewohnheit gehabt, daß, wenn die andern Brüder gesungen, ich unterdes; einen Theil vom Leiden und Ster- den Christi für mich genommen, dasselbe herzlich betrachtet, und meinem Erlöser und Seligmacher für sein theures Verdienst inbrüu- stiglich Dank gesaget. An desselbigen Gerechtigkeit und Genug- thuung für der ganzen Welt Sünde will ich allein gedenken. Ich halte alle meine Gerechtigkeit und guten Werke für Koth auf der Gassen gegen den ewigen Schatz, den mir mein Herr Christus durch seinen Tod erworben hat. Dem Abt sind die Augen übergegangen, als er solches Bekenntniß und Drost von dem Mönche gehöret, hat ihn darauf ferner getröstet und gesagt: „Lieber Bruder, du hast einen guten Grund deiner Seligkeit, und weil du auf die Gerech- tigkeit deines Heilandes dich inniglich verlässest, wird deine Hoff- nung gewiß nicht zu Schanden werden. Und darauf ist gedachter Mönch, als die von ihm zuvor verkündigte Stunde herbei kommen, in Gott sanft und selig verschieden." von Schubert.

4. Lesebuch für evangelisch-lutherische Schulen - S. 272

1857 - Waldenburg : Selbstverl. G. Leo
272 Die Kreuzzüge. um den Leib, auf einen Esel und eilte von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf. Barfuß, mit nie gekämmten, schwarzen Haaren, iin bloßen Kopfe, das Kruzifix in der Hand, machte er eine wunder- liche Figur. Das Volk lief zusammen, wenn es ihn sah, und er redete begeistert zu der Menge: „Auf ihr Christen,- der Heiland ruft euch! Ich selbst habe oft gehört, wie aus allen Winkeln der heiligen Orte der Weheruf ertönte: „Rettet ach rettet uns!" Und ihr wollt noch säumen, ihr erkvrnen Werkzeuge des Herrn'?" Peter hatte sich's blos eingebildet, daß der Heiland begehre, die Christen nachten das heilige Land wiedererobern, aber die Leute glaubten eö und wurden voll Eifers. Niemand bedachte in der Zeit, daß die Waffen der Christen geistlich sein, denn man kannte das Wort Gottes nicht Der Papst berief Jedermann, wer könnte, nach Clermont in Frankreich zusammen und bewog daselbst die große Versauimlnng zu einem Kriegszug wider die Türken. Er redete aber seine eigenen Einfälle und nicht Gottes Wort. ,,Es ist unsere heiligste Pflicht, sagte er, das heilige Land den Ungläubigen wieder zu entreißen. Jeder, der mitziehet, wird sich dadurch die ewige Seligkeit erkaufen; wer aber ohne Grund daheimbleibt, bringt ewigen Fluch über sich und seine Familie. Auch die Knechte mögen mitziehen lind an dem heiligen Werke theilnehmen. Von dem Augenblicke an, da sie mitziehen, seien sie frei!" Solches . und noch vieles Andere redete der Papst, und alles Volk rief: „Gott will es, Gott will es!" Wer Lust hatte mitzuziehen, nähte sich ein rothes, wollenes Kreuz auf die Schulter. Große Haufen schlechten Gesindels sammelten sich, zogen durch Ungarn, plünderten überall, namentlich die Juden (weil deren Vorfahren den Herrn Jesum gekreuzigt hätten) und — wurden beinahe sämmtlich erschla- gen. Erst nach der Ernte 1096 kam, ein geordneter Kriegszug, drei- hunderttausend Mann stark, zu Stande, und der fromme Herzog Gott- fried von Bouillon ward der Anführer desselben. Drei volle Jahre brachte derselbe auf dem weiten Marsche zu, und sein Herr schmolz in den vielen Kämpfen mit den Ungläubigen, von Hunger und Pest geplagt, bis auf 40,000 zusammen. Mit unendlichem Jubel erblickten diese endlich nach dem unsäglich mühevollen Marsche die Thürme von Jerusalem, von der Abendsonne beleuchtet. „Jerusalem, Jerusalem!" riefen sie unwillkührlich, und ein freu- diger Schauer durchbebte ihre Gebeine. Sie naheten sich der hei- ligen Stadt, erstürmten sie, und — erwürgten Alles, was ihnen vorkam. Die Straßen waren mit Türkenleichen angefüllt, die Gossen flössen von Meuschenblut. Die Unglücklichen! sie meinten Gott zu dienen; aber sie kannten seinen Willen, und seine Liebe
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